Erstverschlimmerung in der homöopathischen Behandlung

 

Viele Patienten fragen während der homöopathischen Konsultation und der Verordnung eines homöopathischen Mittels häufig besorgt nach einer möglichen Erstverschlimmerung ihrer Symptome nach der Einnahme. Wichtig für den Therapeuten ist dabei, dass er/ sie beruhigend darauf eingeht und das Wort Erstverschlimmerung in das Wort „ Erstreaktion“ umwandelt.

 

Diese Erstreaktion zeigt sich in der Form, dass nach der Einnahme eines homöopathischen Mittels die relevanten Beschwerden noch einmal für kurze Zeit verstärkt auftreten. Normalerweise klingen die Symptome der Erstverschlimmerung sehr schnell wieder ab und sie treten auch nicht so intensiv auf, wie sie im eigentlichen Krankheitsgeschehen bekannt sind.

 

Die Erstreaktion bei akuten Krankheiten
In der Therapie der akuten Krankheiten dauert bei korrekter Dosierung des Mittels diese Reaktion nur einige Minuten bis wenige Stunden. Über die Erstreaktion ist gerade bei akuten Infektionskrankheiten eine Aktivierung des körpereigenen Abwehrsystems zu erreichen, das dann zu einer immunologischen Überwindung der eingedrungenen Krankheitserreger führt.

 


Die Erstreaktion bei chronischen Krankheiten

Bei chronischen Krankheiten liegt es in erster Linie an der Erfahrung des Behandlers, ob und in welchem Umfang eine Erstreaktion auftritt. Er muss die Reaktionslage des Patienten, seine Lebenskraft und die Art seiner chronischen Störung einschätzen können, um die Höhe der Potenz und die Frequenz der Gabe festzulegen.

 

Gerade bei Hautkrankheiten, psychischen Störungen und chronischen Schmerzen ist Vorsicht mit der Gabe von einzelnen Hochpotenzen geboten. Dafür hat Hahnemann in der sechsten Auflage des Organon die Anweisungen für die Herstellung der LM- oder Q- Potenzen gegeben.

 

Wenn trotzdem eine Verschlimmerung eintritt, führt sie in der Regel nicht zu so heftigen Beschwerden, wie der Patient sie im akuten Stadium aushalten muss. Sie klingen schnell wieder ab. Danach tritt eine zunehmende Stabilisierung des Patienten ein, im Zuge dessen die chronischen Beschwerden ganz verschwinden.