Die homöopathische Behandlung der Nagelbettentzündung

 

Gerade jetzt in den Frühlings- und Sommermonaten kann es bei Wanderungen, beim Spielen im Freien oder bei der Gartenarbeit zu kleinen, fast unbemerkten Schrunden und Verletzungen speziell an Fingern und Zehen kommen. In der Folge kann es durch eine bakterielle Infektion zu einer heftigen eitrigen Entzündungsreaktion kommen.

 

Rötung, Schwellung und klopfende Schmerzen sind die Hauptsymptome eines Panaritiums (Nagelgeschwür, Umlauf). Medizinisch ist es wichtig sicherzustellen, dass ein ausreichender Tetanusschutz besteht und die Entzündung sich nicht über den Weg der Lymphangitis zu einer Blutvergiftung entwickelt.

 

Eine der wichtigsten homöopathischen Arzneien für das Panaritium ist Hepar sulfuris.

 Wenn sich eine eitrige Entzündung unter der Haut gebildet hat, kann Hepar sulfuris in einer Tiefpotenz ( z.B. D4 bis D6 ) den Eiterherd öffnen. Ist der Eiterherd geöffnet, kann Hepar sulfuris in einer höheren Potenz Z.B. C 30 ) das Panaritium zum Abheilen bringen. Das homöopathische Mittel Hepar sulfuris ist besonders dann angezeigt, wenn der Betroffene sehr kälteempfindlich und sehr schmerzempfindlich ist. Die Stimmung ist gereizt. Die Schmerzen, die die Entzündung auslöst, scheinen unerträglich zu sein, besonders bei Berührung.

 

Silicea als Folgemittel bei länger anhaltender Entzündung

Das homöopathische Mittel Silicea terra ist angezeigt, wenn ein Panaritium schon länger besteht. Wenn die Entzündung dicht am Nagelbett ist, ist häufig Silicea das homöopathische Mittel der Wahl. Silicea kann auch angezeigt sein, wenn das Panaritium bereits operiert werden musste. Silicea hilft zu einer vollständigen Abheilung und verhindert oft das Auftreten von wildem Narbenfleisch ( Keloid) nach einer operativen Sanierung des Panaritiums. Insgesamt hilft Silicea dabei, die Abwehrkraft der Haut zu verbessern und damit einem erneuten Auftreten entgegenzuwirken.

 

Ledum pallustre bei Panaritium infolge Stichverletzung

Das homöopathische Mittel Ledum palustre ist häufig angezeigt, wenn sich eine Stichverletzung eitrig entzündet hat. Auffallend ist hier, dass der Betroffene sehr stark friert. Der Bereich der Einstichstelle ist in der Regel hell und fühlt sich kalt an, trotzdem helfen kalte Anwendungen.

 

Weitere in Frage kommende Arzneien für Panaritium sind:

  • Apis mellifica – ödematöse Schwellung, stechende Schmerzen, besser durch Kälte
  • Lachesis – bläuliche Verfärbung des entzündeten Bereichs
  • Belladonna – pulsierende Schmerzen, roter Entzündungsherd, heiße Schwellung
  • Myristica sebifera – das homöopathische Messer zur Öffnung eines eitrigen Herdes, der schon länger besteht, wenn Hepar sulfuris keinen Effekt hatte

 

Es gibt also verschiedene homöopathische Mittel, die für die Behandlung eines Panaritiums infrage kommen. Besonders häufig sind Hepar sulfuris, Silicea oder Ledum angezeigt.

 

Je nach den spezifischen Beschwerden und den Modalitäten oder dem Auslöser des Panaritiums können auch andere homöopathische Mittel angezeigt sein.

 

Die Anfälligkeit und das wiederholte Auftreten des Panaritiums ist immer ein Zeichen für eine tiefer liegende konstitutionelle Schwäche des Betroffenen. Über die Akutbehandlung hinaus sollte dann eine fachgerechte homöopathische Konstitutionsbehandlung durchgeführt werden.

 

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