Homöopathische Reiseapotheke für Kinder

Publiziert 22. Juni 2010

Viele Eltern behandeln ihre Kinder erfolgreich zuhause mit homöopathischen Arzneimitteln bei akuten Krankheiten. Die homöopathische Medizin hat auch für Erkrankungen auf Reisen viel zu bieten, sodass viele Unpässlichkeiten und Anpassungsprobleme von Kindern einfach behoben werden können.

Die bewährten Arzneimittel in der Homöopathie für die Aufregung vor der Reise sind:

Aconitum D12 : Angstzustände und Schlafstörungen, besonders nachts.
Aconitum in der Potenz C 30 kann auch sehr hilfreich bei Flugangst sein, daher sollte man diese Arznei vor und während des Fluges bereithalten.
Gelsemium D12: Aufregung in den letzten Tagen vor der Reise mit Mattigkeit und Zittrigkeit sowie Durchfällen und Reizblase kurz vor Reiseantritt
Argentum nitricum D12: Bei hastigen Personen mit zunehmender Nervosität vor Reiseantritt und Neigung zu Durchfällen mit Verlangen nach Süßigkeiten. Sie würden am liebsten schon einen Tag vor der Abreise am Bahnhof oder Flughafen sein aus Angst, etwas zu verpassen.

Reisekrankheit
Das Erreichen des Reisezieles kann sowohl für Kinder als auch für Erwachsene zum Problem werden. Kinder mit ihrem oft noch nicht ausgereiften Gleichgewichtssinn und vegetativ empfindliche Menschen reagieren auf die langsamen und nahezu unbewussten Schaukelbewegungen im Auto, Zug, Flugzeug oder Schiff mit Übelkeit bis hin zum Erbrechen.

Die Reisekrankheit im engeren Sinne tritt dann auf, wenn man die Reise mit der heutzutage sehr schnellen Ortsveränderung nicht bewusst verfolgt ( früher in der Postkutsche gab es wahrscheinlich wenig Probleme mit diesem Thema!).
Der Autofahrer beispielsweise ist fast nie davon betroffen, sehr wohl aber der kartenlesende Beifahrer oder die auf dem Rücksitz spielenden und Bilderbücher anschauenden Kinder.

Vorbeugung:
Wenn Sie schon von früheren Reisen her wissen, wie Ihr Kind reagiert, können Sie das passende Arzneimittel schon 2 Tage vor der Reise in der Dosierung 3×5 Globuli verabreichen.

Im akuten Fall: 2 x je 5 Globuli im Abstand von 15 Minuten. Danach bei Bedarf dieses Schema wiederholen.

Cocculus D12: Übelkeit und Erbrechen, das sich bessert, wenn sich das Kind hinlegt, beim Aufrichten nehmen die Beschwerden wieder zu. Auch Kopfschmerzen, Durchfall und Schwindel können zusätzlich auftreten.
Das wichtigste Mittel bei Reisekrankheit.
Petroleum D12: Dem Kind wird übel und schwindelig, vor allem verträgt es die Abgase des Motors im Auto schlecht. Sobald es sich aufsetzt, fühlt es Schwindel. Es erbricht Galle und klagt über Sodbrennen und saures Aufstoßen. Trotz der Übelkeit will es essen und hat einen guten Appetit.
Tabacum D12: Beim Fahren bekommt das Kind erhebliche Kreislaufbeschwerden, es fühlt sich kalt an, schwitzt dabei und ist sehr schwach und blass. Schon beim Öffnen der Augen wird ihm schwindelig und übel. Die geringste Bewegung verschlechtert den Zustand. Am auffallendsten ist das Verlagen nach frischer Luft und dass es nicht zugedeckt sein möchte.
Veratrum album D12: Erbrechen nach jeder Nahrungsaufnahme, kalter Schweiß, Brechdurchfall.
Ipecacuanha D12: Anhaltende Übelkeit ohne belegte Zunge, Erbrechen erleichtert nicht die Beschwerden.
Belladonna D12: Ohrensausen, Kopfschmerzen und Übelkeit beim Starten im Flugzeug.

Jetlag
Der Jetlag mit Schlafstörung, Reizbarkeit, Kopfschmerzen Und Verdauungsproblemen hängt damit zusammen, dass beim Überschreiten mehrerer Zeitzonen die Synchronisation zwischen „innerer“ und „äußerer“ Uhr verschoben wird. Diese individuell sehr unterschiedlich ausgeprägte Reaktion lässt sich nicht völlig vermeiden und kann das Lebensgefühl deutlich beeinträchtigen. Besonders kleinere Kinder reagieren empfindlicher auf Orts- und Zeitveränderungen und sind daher auf vertraute Rituale, Kuscheltiere und Schlafkissen besonders angewiesen.

Nux vomica C 30 : Vor Reiseantritt 3- 5 Globuli, bei Ankunft die Dosis für 2- 3 Tage wiederholen, bei der Rückreise identisch verfahren.
Passiflora/ Avena sativa-Supp. WALA: bei Schlafstörungen sehr bewährt. Zur Nacht ein Zäpfchen verabreichen.

Mit diesen bewährten Arzneimitteln ist die erste Hürde beim Verreisen schon genommen, und die Eingewöhnung am Urlaubsort wird viel leichter fallen. Dann ist wirklich schon der erste Tag ein richtiger Urlaubstag.