Fieberkrankheiten von Kindern homöopathisch behandeln
In den Herbst- und Wintermonaten häufen sich wieder die fieberhaften Infekte von Kleinkindern und besonders auch von Kindergartenkindern.Wenn Fieber auftritt, ist das zunächst eine sinnvolle Reaktion des kindlichen Immunsystems, denn bei einer gut funktionierenden Abwehr steigert das Fieber die Immunantwort um das 10-20 fache, was man an der Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen ablesen kann. Eine Erhöhung der Körpertemperatur dient insbesondere der Abwehr der über die Schleimhäute eingedrungenen Erkältungsviren.
Leider muss man in den letzten Jahren feststellen, dass schon kleinere Kinder nicht mehr adäquat mit Fieber reagieren, sondern eher zu chronischen, komplizierten nicht fieberhaften Infektionen neigen, die dann vom Kinderarzt routinemäßig mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Letztlich werden sie dadurch nicht gesünder, da eher gegen und nicht mit dem Immunsystem therapiert wird; häufig ist damit die Chronifizierung der Beschwerden oft über Jahre schon vorprogrammiert.
Wenn Eltern, Ärzte und Heilpraktiker die Symptom – Sprache des fiebernden Kindes mit seiner jeweils hoch individuellen Ausdrucksform verstehen und sie in die Analogie – Sprache des homöopathischen Mittel übersetzen lernen, dann kann durch die passgenaue homöopathische Behandlung das Infektgeschehen gut behandelt werden, ohne es zu unterdrücken und ohne Folgekrankheiten zu provozieren.
Beispiele für typische Symptome und die dazu passenden homöopathischen Arzneien:
Aconitum napellus: nach vorangegangenem Schüttelfrost kommt es zu schnell ansteigendem hohen Fieber mit heißer und trockener Haut; es besteht ein großer Durst auf kalte Getränke; das Kind ist unruhig, angespannt und ängstlich, will dauern auf den Arm oder in Gesellschaft sein; die Verschlimmerungszeit ist kurz vor Mitternacht.
Arsenicum album: es handelt sich oft um eher blasse, matte, nicht ganz so vitale Kinder, die Frieren und Schüttelfrost haben, dann eine brennende Hitze am Körper spüren; auffallend ist das Wärmeverlangen mit großem Durst auf warme Getränke; manchmal wollen die Kinder auch kalt trinken, erbrechen das aber schnell. Auch hier wieder Ängstlichkeit, alles schlimmer nach Mitternacht.
Belladonna: ein heftiger, plötzlicher Fieberanstieg auf hohe Temperaturen; man hat den Eindruck, dass alle Hitze zum Kopf steigt mit hochrotem, heißem Kopf bei kalten Händen und Füßen; das Kind schwitzt stark, möchte aber zugedeckt bleiben; bei trockenem Mund besteht wenig Durst, höchstens auf Zitronenlimonade. Es kann auch ein Fieberdelir entstehen, alle äußeren Reize wie Geräusche, Licht und Erschütterung sind für das Kind sehr anstrengend.
Bryonia: das Fieber entwickelt sich langsam und kann mehrere Tage anhalten; das Kind will seine Ruhe und reagiert mürrisch auf zuviel Kontakt; körperliche Bewegung verschlimmert; es bestehen trockene rissige Lippen mit großem Durst auf kalte Getränke; gleichzeitig kann bei den trockenen Schleimhäuten eine Stuhlverstopfung bestehen.
Chamomilla: das Kind ist im Fieberzustand unausstehlich, weinerlich und unzufrieden, man kann es ihm mit nichts recht machen; kleine Kinder möchten am liebsten getragen werden. Die Haut des Körpers ist sehr heiß, es können auch Kopfschweiße bestehen, das Gesicht zeigt oft eine blasse und eine rote Wange.
Ferrum phosphoricum: dieses wichtige Fiebermittel wird häufig von blassen, empfindlichen und nervösen Kindern benötigt, die hoch fiebern, aber dabei immer noch relatives Wohlbefinden zeigen; bei Fieber kann Nasenbluten und Kopfschmerz auftreten. Die Haut ist trocken und heiß.
Gelsemium: der Fieberzustand entwickelt sich langsam, aber hartnäckig über mehrere Tage; es besteht ein Frösteln, oft in Schauern den Rücken hinauf und hinunter; am späten Nachmittag ist das Fieber am höchsten; das Kind kann mit heißem, geröteten Gesicht ganz benommen aussehen, hat kaum Durst, fühlt sich matt, zittrig, wie gelähmt und sehr erschöpft.
Dementsprechend kann das Kind auch eine längere Zeit bis zur völligen Genesung benötigen.
Nux vomica: es besteht hohes Fieber, oft mit Kopfschmerzen und sehr starker sensorischer Empfindlichkeit; es besteht starker Schüttelfrost und ein Frieren, das schon beim Herausstrecken der Hand aus der Bettdecke auftreten kann; alle Arten von Wärmeanwendungen und viel Ruhe bessern den Zustand.
Pulsatilla: bei Fieber besteht ein Frösteln bei gleichzeitiger Intoleranz von Zimmerwärme und stickiger Luft; das Kind ist glühend heiß, durstlos und jammert viel, es möchte dauernd Gesellschaft und Ablenkung von seinen Beschwerden. Trost und Zuspruch bessern sehr.
Rhus toxicodendron: bei Fieber fallen die Ruhelosigkeit und der unruhige Schlaf auf, in keiner Lage findet das Kind Ruhe; es kann bei Fieber starke Gliederschmerzen haben, wie zerschlagen; auf den Lippen finden sich Fieberbläschen; die Zungenspitze ist rot, die übrige Zunge mit braunem Belag; es besteht viel Durst auf Kaltes, auch auf kalte Milch, obwohl sonst warme Umgebung bessert.
Sollte sich die beginnende Symptomatik fieberhafter Infekt innerhalb von Stunden nicht positiv beeinflussen lassen, ist immer eine homöopathische ärztliche Behandlung anzuraten.
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